Sie sind gesetzlich krankenversichert, möchten aber in die private Krankenversicherung wechseln? Es ist nicht immer „einfach so“ möglich. Neben Ihren finanziellen Bedürfnissen spielt auch Ihre Gesundheit eine wichtige Rolle.
In diesem Artikel erfahren Sie, wann und wie Sie von der obligatorischen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung wechseln können und wer die Kosten für die private Krankenversicherung tatsächlich übernimmt.
Wann kann man von GKV auf PKV umsteigen?
Um besser zu verstehen, wer wann in die private Krankenversicherung wechseln kann, unterteilen wir die Krankenversicherung nach bestimmten Personen- und Berufsgruppen und deren Anforderungen.
Mitarbeiter. Als Arbeitnehmer ist das für Sie relativ einfach. Denn der Staat entscheidet für Sie – zumindest bis zu einem bestimmten Einkommen. Wenn Sie weniger als 66.600 Euro brutto im Jahr verdienen, sind Sie automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Erst oberhalb dieser Versicherungspflichtgrenze haben Sie die Wahl zwischen einer privaten Krankenversicherung und einer freiwilligen gesetzlichen Versicherung.
Sachbearbeiter. Als Beamter genießen Sie die sogenannte Versicherungsfreiheit. Das bedeutet, dass Sie unabhängig von Ihrem Einkommen eine private oder gesetzliche Krankenversicherung abschließen können. Ihr Arbeitgeber erstattet Ihnen außerdem 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten. Dank dieser Hilfe entscheiden sich viele Beamte von Anfang an für eine private Krankenversicherung. Wenn Sie Vorerkrankungen haben, können Sie diese überwindenEinleitungsklauselsowieso eine private Krankenversicherung.
Eine Vorabklausel hilft, eine Ablehnung oder eine sehr hohe Risikoprämie zu vermeiden. Allerdings gibt es eine Bedingung: Die Eintrittsklausel muss innerhalb von sechs Monaten nach Dienstantritt beantragt werden. Zudem kann es sein, dass Sie noch nicht privat versichert sind.
nur berufstätig. Auch wer selbstständig oder freiberuflich tätig ist, hat unabhängig vom Einkommen die freie Wahl seiner Krankenversicherung. Da es keine finanziellen Zuschüsse vom Arbeitgeber oder vom Staat gibt, entscheiden sich viele Selbstständige für eine private Krankenversicherung, da die Prämien in jüngeren Jahren tendenziell niedriger sind. Wenn Sie später von der obligatorischen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung wechseln möchten, berücksichtigen Sie, dass Sie im Alter mit höheren Prämien rechnen müssen und beginnen Sie erst dann mit dem Aufbau von Altersvorsorge.
zu Studenten. Wenn Sie Student sind und über 25 Jahre alt sind, können Sie die GKV-Familienversicherung in der Regel nicht mehr nutzen und müssen sich selbst versichern. Hier kann eine private Krankenversicherung sinnvoll sein. Denn junge und gesunde Menschen bekommen in der Regel relativ gute und günstige private Krankenversicherungsangebote. Sobald Sie jedoch Ihr Studium beenden und beispielsweise einen Job für weniger als 66.600 Euro brutto im Jahr bekommen, müssen Sie von der privaten in die reguläre Krankenversicherung wechseln.
ISS nichtKinderDer Versicherungsstatus hängt in erster Linie von den Eltern ab. Sind beide Elternteile privat krankenversichert, muss auch das Kind privat versichert sein – und zwar mit einem eigenen Tarif. In der privaten Krankenversicherung gibt es keine Familienversicherung. Etwas komplizierter ist die Situation, wenn nur ein Elternteil privat versichert ist. In unserem Artikel„Private Krankenversicherung für Kinder“Sie finden weitere Informationen und eine detaillierte Tabelle mit allen Optionen.
In solchen Fällen wird die private Krankenversicherung bezahlt
Eine private Krankenversicherung steht nicht jedem offen. Denn nicht nur der berufliche Status spielt bei der Entscheidung eine Rolle – sondern auch Alter und Gesundheit. Wenn Sie jedoch in eine der folgenden Kategorien fallen, kann sich der Wechsel lohnen:
Du bist jung und gesund. Diese beiden Elemente sind offensichtlich die besten Voraussetzungen für eine private Krankenversicherung. Wenn Sie beispielsweise in Ihren Zwanzigern sind und noch nie krank waren, werden Ihnen in der Regel gute, günstige Verträge angeboten und Sie haben noch genügend Zeit, um für den Ruhestand zu sparen. Ihr Einkommen muss jedoch weiterhin stimmen. Wenn Sie in einem Festanstellungsverhältnis stehen und weniger als 66.600 Euro im Jahr verdienen, können Sie nicht in die private Krankenversicherung eintreten.
Du bist etwas älter und verdienst (sehr) gut. Wenn Sie mehr als die gesetzliche Versicherungsgrenze verdienen, sich finanziell keine Sorgen machen müssen und wissen, dass Sie genug Geld für Ihr Alter haben, kann sich eine private Krankenversicherung für Sie lohnen – auch wenn Sie keine 30 mehr sind.
Ihr Job ist nicht gefährlich. Wenn das Geld stimmt und Sie einem risikofreien Beruf nachgehen, ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung sinnvoll. Private Krankenversicherer wollen sich in der Regel absichern und überlegen deshalb im Vorfeld, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Ihnen dadurch hohe Kosten entstehen. Ein gefährlicher Beruf wirkt sich daher negativ auf die Versorgung aus.
Du willst keine Kinder. Wenn Sie die Familienplanung abgeschlossen haben und keine Kinder haben, kann sich ein Wechsel in eine private Krankenversicherung lohnen. Denn der Abschluss einer Familienversicherung ist in der privaten Krankenversicherung nicht möglich. Jedes Kind müsste separat versichert werden – was recht teuer sein kann.
In solchen Fällen wird die private Krankenversicherung nicht bezahlt
Die private Krankenversicherung wird nicht bezahlt, wenn z.B.
Vorerkrankungen haben. Bei Vorerkrankungen ist es möglich, dass die private Krankenversicherung entweder keinen Vertrag anbietet oder einen zusätzlichen Risikozuschlag anbietet. Das bedeutet, dass Sie höhere Prämien zahlen müssen. Eine Alternative wäre, Vorerkrankungen vom Leistungsangebot auszuschließen. In diesem Fall müssten Sie die Behandlung immer selbst bezahlen.
sind älter. Tatsächlich heißt es, dass sich der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ab dem 40. Lebensjahr nicht mehr lohnt. Einerseits steigen die Prämien mit zunehmendem Alter, andererseits ist es ab diesem Zeitpunkt meist nicht mehr möglich, ausreichend zu verdienenRentenordnungfür den Ruhestand sammeln.
ist nicht in der Lage, die Gebühren zu bezahlen. Wenn Sie beispielsweise als selbstständiger Unternehmer keine Beiträge zahlen können, schließen Sie nicht „zum Glück“ eine private Krankenversicherung ab und hoffen Sie, dass Ihr Verdienst eines Tages ausreicht. Zunächst einmal sollten die notwendigen Einnahmen vorhanden sein – und auch für die Zukunft vorhersehbar.
So funktioniert der Schalter
WichtigSPIEGEL: Vor dem Wechsel sollte das Thema „Private Krankenversicherung“ umfassend angegangen werden und nicht nur leichtfertig die Krankenversicherung wechseln. Nutzen Sie Vergleichsportale wie Check24 und Verivox, um sich einen Überblick zu verschaffen und den besten Anbieter auszuwählen.
Sobald Sie wollenMitarbeiterVerdienen Sie mehr als 66.600 Euro brutto im Jahr, so ergibt sich folgende Veränderung:
Schritt 1: Ihr Arbeitgeber teilt der Krankenkasse mit, dass Sie nicht mehr der obligatorischen, sondern freiwilligen Krankenversicherung unterliegen.
Schritt 2: Hierüber werden Sie von Ihrer Krankenkasse informiert und haben 14 Tage Zeit, uns Ihren Austritt aus der GKV mitzuteilen. Wenn Sie diese Frist versäumen oder keine andere Versicherung haben, bleiben Sie bei der GKV und können erst zum Ende des Folgemonats austreten. Dem muss allerdings eine Bekanntmachung vorausgehen.
Schritt 3Lesen Sie auch: Sobald Sie wissen, dass Sie aus der obligatorischen Krankenversicherung aussteigen möchten, kümmern Sie sich um eine private Krankenversicherung. Da in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht besteht, muss der Übergang reibungslos erfolgen.
Bist dunur berufstätigLuboffiziellkönnen Sie Ihre Krankenversicherung grundsätzlich jederzeit wechseln – unter Einhaltung von Kündigungsfristen.
Häufig gestellte Fragen zum Krankenversicherungswechsel
Was sind die Vor- und Nachteile einer privaten Krankenversicherung?
Eine private Krankenversicherung hat einige ganz klare Vorteile. Dazu gehören unter anderem:
- freie Arztwahl (auch Facharzt) und kürzere Wartezeit.Als privat Versicherter haben Sie eine größere Auswahl an Ärzten. Sie können sich entweder an einen Kassenarzt oder einen Privatarzt wenden. Auch die Wartezeiten für Privatpatienten sind in der Regel deutlich kürzer.
- einzelne Leistungsreihen.Sie können selbst entscheiden, was genau Sie wie viel schützen möchten. In der obligatorischen Krankenpflegeversicherung wird der Leistungsumfang im Voraus festgelegt und kann nur durch eine Zusatzversicherung erweitert werden.
- Steuervorteile.Sonstige Aufwendungen für den Ruhestand können Sie steuerlich geltend machen. Hierzu zählen unter anderem die Prämien der privaten Krankenversicherung. Als Beamter oder Beamter sind es bis zu 1.900 € pro Jahr, als Selbstständiger bis zu 2.800 € pro Jahr.
- Möglichkeit niedrigerer Prämien.Die PKV bietet jungen und gesunden Menschen häufig günstige Verträge an, die sich durch ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen.
Allerdings gibt es auch Nachteile, die Sie beachten sollten. Zu den Nachteilen einer privaten Krankenversicherung gehören:
- das Risiko hoher Kosten im Alter.Im Alter kann die private Krankenversicherung teurer werden. Dies liegt zum einen daran, dass die Beiträge gesetzlich nicht begrenzt sind. Andererseits liegt es auch daran, dass Sie sich mit Erreichen des Rentenalters möglicherweise mit deutlich weniger Geld zufrieden geben müssen als zuvor.
- höhere Prämien bei Vorerkrankungen.Wer schon einmal krank war, muss Risiken eingehen. Eine Alternative wäre, die Behandlung der Krankheit aus dem Angebot zu streichen. Dies ist jedoch nur bedingt zu empfehlen.
- Schwierigkeiten bei der Rückkehr in die obligatorische Krankenversicherung.Je älter man wird, desto schwieriger wird es, wieder in die obligatorische Krankenversicherung zurückzukehren. Eine Regel besagt, dass es ab 55 Jahren nahezu unmöglich ist. Außerdem: Als Vollzeitselbstständiger müssen Sie einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Andernfalls ist ein Wechsel in die obligatorische Krankenversicherung nicht möglich.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel„Private Krankenversicherung: Voraussetzungen, Vor- und Nachteile“.
Wie kann ich mich von der gesetzlichen Krankenversicherung abmelden?
Grundsätzlich können Sie Ihre private Krankenversicherung unter Einhaltung der Kündigungsfristen jederzeit kündigen. Dies ist in der Regel drei Monate vor Ende des Versicherungsjahres. Die Mitteilung muss grundsätzlich schriftlich erfolgen.
Es gibt jedoch drei Ausnahmen: Wenn Sie
- Ihren Wohnsitz dauerhaft außerhalb Europas ins Ausland verlegen,
- weil der Arbeitnehmer unter die Beitragsgrenze gerutscht ist oder
- PKV fordert Beitragserhöhung,
Es gelten keine Fristen.